Für unseren Kunden HellermannTyton, einem der führenden Anbieter von Produkten zum Befestigen, Fixieren, Kennzeichnen und Schützen, entwickelten wir ein mikrocontrollerbasiertes Embedded System für automatische Kabelbündelsysteme.
Aufgabenstellung
Wir waren in diesem Projekt mit der Entwicklung eines mikrocontrollerbasierten Embedded Systems für automatische Kabelbündelsysteme und dessen Verifikation und Validierung, sowie der Zulassungsbegleitung und Fertigungseinführung betraut. Das Gehäuse für das Tool wurde parallel von der HellermannTyton GmbH in Tornesch bei Hamburg entwickelt. Dies erforderte eine detaillierte Abstimmung mit dem Mechanikkonstrukteur zur Integration der Elektronik und von zwei DC Motoren. Eine weitere Anforderung war es, den Abbindezyklus des Tools innerhalb von nur 800 ms zu realisieren.
Technologien
Für das Kabelbindertool mussten auch das zugehörige Netzteil und eine PC-Software entwickelt werden. Ein intelligentes Netzteil wurde mit einer Konfigurations- und Parametrierschnittstelle (USB) versehen. Ein serieller Bus dient als Maschinenschnittstelle zur Integration in vollautomatisierte Fertigungsanlagen. Ein Key Feature war ebenfalls das Logging der Abbindeparameter wie Temperatur, Luftfeuchte, Zeit, Anzugsmoment, Verschleißerkennung, Zykluszeit etc., die zur Ermittlung und zum Nachweis der Prozesssicherheit verwendet werden.
Um das Tool anwenderfreundlich parametrieren und die Prozessparameter auslesen zu können wurde eine vom Betriebssystem unabhängige Benutzeroberfläche entwickelt. Über eine passwortgeschützte Benutzerverwaltung lassen sich somit die Abbindeparameter einfach editieren und visualisieren.
Prozesse
Durch die von Anfang an enge Zusammenarbeit mit dem Kunden konnte auf Basis des Anforderungsmanagements die Entwicklung in schnellen Schritten vorangetrieben werden. In einer ersten Phase wurden alle wichtigen Komponenten der Elektronik zum Testen der Mechanik und Hardware evaluiert, so dass die wesentlichen Bestandteile der Firmware ins Design übernommen werden konnten. Auf Basis der Funktionsspezifikation erfolgte dann das Detail Engineering mit der Dimensionierung der überarbeiteten Schaltungsteile, dem elektrischen Design, der Spezifikation von ‚Second Source‘ Bauteilen und die Anpassung der Firmware. Nach dem Design des Funktionsmusters erfolgten schließlich eine letzte Designphase zur Fertigungsoptimierung des Serienmusters und die finale Beurteilung der EMV/ESD.
Fazit
Bei uns wird auf Basis des V-Modells entwickelt. Dies ermöglicht ein konsequentes Engineering und Requirement Tracing. Durch die sehr gute Zusammenarbeit zwischen LEBER, HellermannTyton, dem Fertiger und der Zulassungsbehörde konnte das Projekt ‚AutoTool2000 CPK‘ innerhalb eines Jahres entwickelt und auf derfür unseren Kunden wichtigen Branchenmesse Productronica präsentiert werden.